Gehorsam und Begleithundetraining

Die meisten Hundebesitzer wissen, dass der Besuch einer gute Welpen- und Junghundegruppe die Basis für das Sozialverhalten Ihres Vierbeiners ist. Außerdem wird in solchen Gruppen die Bindung zwischen Hund und Besitzer gefestigt.

Für viele Hundebesitzer wird recht bald klar, sie wollen noch intensiver am Gehorsam ihres Hundes arbeiten und/oder möchten den Hund artgerecht mit Hundesport auslasten. Nicht wenige Hundebesitzer haben ihren Vierbeiner aus dem Tierschutz oder 2. Hand und wollen am Gehorsam arbeiten.

Grundgehorsam

Im Grundgehorsam geht es um Folgendes:

  • Bindungsarbeit
  • Spaß am gemeinsamen konsequenten Arbeiten
  • Wie arbeite ich überhaupt mit meinem Hund ?
  • Förderung der Konzentration des Hundes
  • Grundstock für das Begleithunde(BH)-Training legen
  • Training unter Ablenkung

Ist ein Team (Mensch+Hund) an der BH-Prüfung interessiert und im Gehorsam schon recht fortgeschritten, geht es mit dem BH-Training weiter.

Begleithunde-Training

Für Hundesportler, die Turnierambitionen haben, ist die BH-Prüfung ein Muss.

Aber auch für Hundebesitzer/-sportler, die einfach Spaß am perfekten Gehorsam ihres Vierbeiners haben, ist eine solche Ausbildung ideal. Die BH-Prüfung selbst ist letztendlich kein Muss.

Oft wird man gefragt, wie lange es dauert, bis der Hund soweit ist: Das kommt darauf an, wie gut man übt und ganz wichtig: es muss allen Beteiligten Spaß machen!

Voraussetzungen für das BH-Training:

Motivation des Hundebesitzers und die Bereitschaft auch selbständig zuhause mit dem Hund zu üben. Und der Hund sollte auch ein gewisses „Interesse“ haben, mit seinem Besitzer zu arbeiten.

Das BH-Training ist als „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu verstehen. Ohne regelmäßiges Üben zu Hause ist der Weg zur erfolgreichen BH-Prüfung kaum zu schaffen. Dies sind übrigens keine zeitaufwendigen Trainingsmaßnahmen: Erfahrungsgemäß reicht es schon vollkommen wenn beim täglichen Spaziergang 5 bis 10 Minuten für kleine Übungen eingeplant werden.

Für die Prüfung:

  • Der Hund muss am Prüfungstag mindestens 15 Monate alt sein.
  • Hund und Halter müssen Mitglied in einem VDH-Verein sein.

Wichtig: Begleithundeprüfungen, die nicht unter dem Dach des VDH stattfinden (z.B. in privaten Hundeschulen) werden für Agility-Turniere und THS-Turniere nicht anerkannt!!! Die Begleithundeprüfung muss in einem VDH-Verein abgelegt werden!

Was wird geprüft? Bestandteile der Begleithundeprüfung:

Die Begleithundeprüfung besteht aus insgesamt 4 Teilen:

  • Theoretische Prüfung (der sogn. „Sachkundetest“)
  • Verhaltenstest Hund (die sogn. „Unbefangenheitsprobe“)
  • Prüfungsteil A auf dem Übungsplatz
  • Prüfungsteil B im Verkehr

1. Theoretische Sachkundeprüfung

In aller Regel beginnt der Tag der Begleithundeprüfung morgens mit der theoretischen Prüfung. Die Hundeführer beantworten hierbei eine Auswahl von Fragen aus dem offiziellen Prüfungskatalog.Auf der Internetseite des DVG findet man den kompletten Fragenkatalog (inklusive der Lösungen) als Online-Quiz. Und hier noch mal die Fragen im Einzelnen:

2. Verhaltenstest

Nach der theoretischen Prüfung werden dann die Hunde vom Richter auf ihre „Unbefangenheit“ geprüft. Ein Bestandteil dieser Probe ist das Kontrollieren der Chipnummer des Hundes mit einem Lesegerät. Dabei darf der Hund dem Richter gegenüber keinerlei Anzeichen von Aggression oder anderen Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Auch gegenüber den anderen, zeitgleich anwesenden Hunden hat er sich neutral zu zeigen.

3. Prüfungsteil A auf dem Übungsplatz

Nach einem vorgegebenen Schema müssen auf dem Übungsplatz Übungen gezeigt werden. Dabei laufen die Teams paarweise zusammen. Während ein Team die Teile 1-4 absolviert, liegt der Hund von Team 2 in der Ablage (Nr. 5).

Die einzelnen Übungsteile zum Prüfungsteil A:

    1. Leinenführigkeit (15 Punkte)
    2. Freifolge (15 Punkte)
    3. Sitzübung (10 Punkte)
    4. Ablegen in Verbindung mit Herankommen (10 Punkte)
    5. Ablegen des Hundes unter Ablenkung (10 Punkte)

In diesem Prüfungsteil müssen mindestens 42 Punkte (von 60 möglichen Punkten) erreicht werden um zu bestehen.

4. Prüfungsteil B im Verkehr

Hat das Team im Prüfungsteil A die erforderliche Mindestpunktzahl erreicht, so kann es sich dem letzten Prüfungsteil, dem sogenannten „Verkehrsteil“ unterziehen. Hier soll gezeigt werden, dass der Hund sich im normalen Alltag „ordentlich“ verhält. Dabei werden verschiedene Alltagssituationen simuliert.

Zum Beispiel:
Hund und Halter treffen auf:

    • eine Personengruppe
    • Radfahrer
    • Autos
    • Jogger, Walker, Inlineskater
    • andere Hunde/Tiere

Weitere Übungen können sein:

    • Hund wird angebunden und vom Halter allein gelassen.
    • fremde Personen kommen vorbei, sprechen den Hund an.
    • andere Hunde laufen an dem angebundenen Hund vorbei.